Eisenmangel und Kinderwunsch

Mikronährstoffe - wichtig für die Gesundheit von Mutter und Kind

Jede Frau, die sich ein Kind wünscht, unternimmt ihr Möglichstes, damit ihr Kind gesund auf die Welt kommt. Eine wichtige Voraussetzung dabei ist, dass die Ernährung spätestens beginnend mit dem Kinderwunsch so umstellt wird, dass der erhöhte Bedarf für viele Nährstoffe in Schwangerschaft und Stillzeit sicher gedeckt werden kann. Die Mikronährstoffe, auf die dann nachweislich ein gesondertes Augenmerk zu richten ist, sind: B-Vitamine, v.a. Folsäure, Vitamin D, langkettige ungesättigte Fettsäuren sowie Jod und Eisen.

Heute wissen wir: Die ausreichende Zufuhr an Mikronährstoffen ist nicht nur zur Vermeidung mangelbedingter Schädigungen im Mutterleib wichtig. Neuere Theorien, insbesondere die der sogenannten fetalen Programmierung, gehen davon aus, dass die Gesundheit des Ungeborenen - bis ins hohe Alter – schon durch die äußeren Umstände im Mutterleib und auch nach der Geburt vorgeprägt werden. Demnach sollen z.B. eine Energieunter- oder -überversorgung sowie ein Mikronährstoffmangel der Mutter auch Einfluss auf die spätere Gesundheit des Kindes nehmen. Übergewicht, Diabetes und Allergien etc. können so schon im Mutterleib bis zum 2. Lebensjahr vorprogrammiert werden.

Häufig schon Unterversorgung zu Beginn der Schwangerschaft

Die aktuelle Datenlage zur Häufigkeit von Eisenmangel und Eisenmangel-Anämie bei menstruierenden Frauen und bei Schwangeren zeigt folgendes Bild:

  • Viele Frauen gehen immer noch mit ungenügend hohen Eisenspeichern in eine Schwangerschaft, um in deren Verlauf eine Eisenmangel-Anämie verhindern zu können.22
  • Die durchschnittliche Zufuhr an Folsäure liegt bei uns etwa 1/3 unter der empfohlenen Zufuhr. Dabei erreichen 86% der Frauen nicht die empfohlenen Werte.23

Gründe, gut versorgt in die Schwangerschaft zu starten

Bei Frauen mit einem Kinderwunsch besteht grundsätzlich dieselbe Eisenmangel-Problematik wie bei menstruierenden Frauen.

Eisen ist zusammen mit der Folsäure besonders wichtig für den mütterlichen Organismus. Dieses "Team" aus Eisen und Folsäure ist überall dort unentbehrlich, wo neues Leben entsteht: Bei der Blutbildung und dem Sauerstofftransport, bei der Zellneubildung, dem Wachstum und auch bei der Zellerneuerung.

Leere Eisenspeicher sowie auch ein Folsäuremangel in der Schwangerschaft können sich schon früh auf die normale Entwicklung des Mutterkuchens, die sog. Plazenta, sowie später auf das Geburtsgewicht des Kindes niederschlagen. Ferner besteht der Verdacht, dass dadurch das Risiko des Ungeborenen für kardiovaskuläre Erkrankungen im Erwachsenenalter erhöht werden kann.1,8, 21

Lesen Sie hier mehr zu Eisen und Folsäure in der Schwangerschaft. Weiterführende Informationen zu allen wichtigen Mikronährstoffen für Mutter und Kind erhalten Sie hier.

Eisenmangel und Kinderwunsch

Mit Eisen und Mikronährstoffen fit fürs Leben

Der Körper eines gesunden Erwachsenen enthält insgesamt ca. 3 – 5 g Eisen. Eine adäquate Eisenbalance während der Schwangerschaft ist nur gewährleistet, wenn bei Schwangerschaftsbeginn ein Körper-Eisenspeicher von mindestens 500 mg vorhanden ist. Das ist aber häufig nicht der Fall.

Aufgrund der hohen Bedeutung nicht nur von Eisen, sondern auch von anderen Mikronährstoffen für die mütterliche und kindliche Gesundheit sollten Sie spätestens bei Kinderwunsch mit Ihrem Gynäkologen Mangelzustände ausschließen bzw. eine für Sie geeignete Ergänzungs-Strategie besprechen.

  1. Nielsen P. Diagnostik und Therapie von Eisenmangel mit und ohne Anämie. 1. Aufl. 2009; UNI-MED Verlag AG Bremen

  1. Bergmann RL et al. (Arbeitskreis zur Erarbeitung fundierter Empfehlungen für die Prophylaxe und Therapie von Eisenmangel und Anämie in der Geburtsmedizin): Geburtsh Frauenheilk 2009; 69: 682-86

  1. aid infodienst e.V., Ernährung in der Schwangerschaft, www.in-form.de , Abruf am: 29.03.2014

  1. Kirschner, W. et al., Eisenmangel in der Schwangerschaft, der Gynäkologe 2011, 9: 759-65

  1. Max Rubner-Institut, Ergebnisse NVS II – Basisauswertung II Mineralstoffe und Vitamine, https://www.mri.bund.de , Abruf am: 16.05.2017