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Weit verbreitet und nicht zu unterschätzen!

Was ist Eisenmangel?

Eisenmangel ist weltweit der häufigste Nährstoffmangel und die am weitesten verbreitete Ursache für eine Blutarmut.1 Eisenmangel bleibt in der Anfangsphase häufig unbemerkt. Im weiteren Verlauf jedoch hat eine Unterversorgung spürbare Folgen für die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit.2

Weit verbreitet und anfangs oft unbemerkt

Der Mangel an Eisen ist global gesehen die häufigste Mangelerkrankung. Bei einer Blutarmut (Anämie) ist Eisenmangel die Hauptursache.1 Weltweit sind laut Schätzungen der WHO etwa 600-700 Millionen Menschen von einer Eisenmangelanämie betroffen. In Entwicklungsländern ist nahezu jeder Dritte unterversorgt.3 Man spricht von einer Eisenmangelanämie, wenn die Hämoglobin-Konzentration (Hb-Wert) im Blut bei Männern unter 13 g/dl und bei Frauen unter 12 g/dl liegt.1 Darüber hinaus gibt es weitere Werte, die geprüft werden können, um eine Eisenmangelanämie zu bestätigen (Serum-Ferritin, Transferrinsättigung, lösliche Transferrinrezeptoren, Erythrozytenzahl und -größe; siehe auch Blutbild).

Frauen häufig mit Eisen unterversorgt

Welche Funktion hat Eisen?

Eisen ist ein lebenswichtiger Baustein für viele Stoffwechselvorgänge.1 Besondere Bedeutung hat der Vitalstoff beim Sauerstofftransport im Körper. Als Bestandteil im Blutfarbstoff Hämoglobin verleiht Eisen den roten Blutkörperchen (Erythrozyten) ihre Farbe, bindet den über die Lungen eingeatmeten Sauerstoff und transportiert ihn über den Blutkreislauf im ganzen Körper bis in die sogenannten peripheren Gewebe wie Fingerspitzen und Fußzehen. Das Spurenelement ist ebenso im Muskeleiweiß Myoglobin enthalten, welches Sauerstoff zwischenspeichern und bei Belastung der Muskeln abgeben kann.3

Zudem ist Eisen an der Bildung von verschiedenen Botenstoffen im Körper beteiligt, die beispielsweise im Nervensystem eine Rolle spielen. Auch bestimmte Immunabwehrprozesse sind eisenabhängig. Liegt ein Eisenmangel vor, kann die Funktion dieser immunologischen Abwehrreaktionen gestört sein.3

Funktionen von Eisen und Gesamteisengehalt im Körper

Eisen ist u.a. wichtig für:3

  • die körperliche Leistungsfähigkeit,
  • die Konzentrationsfähigkeit,
  • die Immunabwehr.

Damit eisenabhängige Prozesse reibungslos funktionieren, benötigt der Körper eine bestimmte Menge davon. Der Gesamteisengehalt des menschlichen Körpers liegt normalerweise bei etwa 3–5g und verteilt sich auf:3

  • Hämoglobin: 60–65 % (Häm-Eisen in den roten Blutkörperchen)
  • Enzyme: ca. 5 %
  • Myoglobin: etwa 10–15 % (in Muskeln)
  • Speichereisen: 15–20 % (z.B. im Knochenmark, in Leber und Milz)
  • Transporteisen: 0,1–0,2 % (wird je nach Bedarf eingelagert oder aus dem Speicher transportiert)

 

 

 

 

Wie viel Eisen benötigen wir täglich?

Wie macht sich Eisenmangel bemerkbar?

Fehlt dem Körper Eisen, hat das Auswirkungen auf den gesamten Organismus und kann zu körperlichen und geistigen Leistungseinbußen führen. Ein Eisenmangel kann sich sehr unterschiedlich bemerkbar machen und hängt davon ab, wie stark der Vitalstoffmangel ausgeprägt ist und wie schnell er entstanden ist. Zunächst treten unspezifische Allgemeinsymptome auf, wie beispielsweise:3

  • Antriebslosigkeit,
  • Kraftlosigkeit,
  • Müdigkeit,
  • Konzentrationsstörungen,
  • Kopfschmerzen,
  • Appetitlosigkeit oder
  • Hautblässe.

Darüber hinaus gilt ein Zusammenhang zwischen Eisenmangel und dem Restless-Legs-Syndrom als
gesichert und ein Eisenmangel im Gehirn wurde mit dem Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitäts-Syndrom (ADHS) in Verbindung gebracht.2 Hier erfahren Sie mehr: Symptome und Folgeerscheinungen von Eisenmangel.

Wann kann das Risiko für einen Eisenmangel erhöht sein?

Das Risiko, einen Eisenmangel zu entwickeln, hängt nicht nur von Alter und Geschlecht ab, sondern auch von bestimmten Lebensphasen und Umständen. So sind unter allen Frauen menstruierende Frauen am meisten gefährdet für einen Mangel an Eisen. Vor allem bei weiblichen Teenagern ist das Risiko für einen Eisenmangel hoch, da bei ihnen der monatliche Blut- und somit Eisenverlust durch die Menstruation und der wachstumsbedingt erhöhte Eisenbedarf zusammenfallen. Aber auch Männer können von Eisenmangel betroffen sein. Ein Mangelzustand kann generell durch Ausdauersport, fleischarme oder fleischlose Ernährung sowie durch Blutspenden bedingt sein.2

Bei folgenden Personengruppen kann das Risiko für einen Eisenmangel erhöht sein:2

  • Vegetarier/Veganer
  • Kinder und Jugendliche
  • Menstruierende Frauen
  • Schwangere und Stillende
  • Blutspender
  • Ausdauersportler
  • Senioren, unter bestimmten Bedingungen, wie z. B. bei unzureichender Ernährung oder bestimmten Vorerkrankungen

Darüber hinaus kann auch bei chronischen Erkrankungen im Magen-Darm-Bereich, wie z.B. Zöliakie (Glutenunverträglichkeit) oder Colitis Ulcerosa, ein gesteigertes Risiko für einen Eisenmangel gegeben sein. Denn bei diesen Erkrankungen kann die Eisenaufnahme beeinträchtigt sein oder es können Blutungen im Magen-Darm-Bereich auftreten, die mit Eisenverlusten einhergehen.2

Mehr Informationen zu diesen Gruppen und wer einen erhöhten Bedarf hat, finden Sie hier.

Welche Ursachen für Eisenmangel gibt es?

Zu einem Eisenmangel kommt es dann, wenn das sensible Gleichgewicht zwischen Eisenaufnahme und Eisenverlust gestört ist. Das kann der Fall sein durch:2

  • eine zu geringe Nahrungseisenzufuhr,
  • einen erhöhten Eisenbedarf,
  • einen erhöhten Eisenverlust oder
  • eine verringerte Fähigkeit des Körpers, Eisen aufzunehmen.


Welche Lebensumstände oder Erkrankungen Einfluss auf den Eisengehalt in unserem Körper haben, finden Sie in ausführlicher Form hier.

 

 

Empfohlene tägliche Eisenzufuhr für Frauen

Für Frauen und Mädchen ab 10 Jahren wird eine Aufnahme von täglich 15 mg empfohlen.4 Der erhöhte Eisenbedarf kann beispielsweise durch Wachstum, Menstruation, Schwangerschaft oder Stillen entstehen.2

Das lebensnotwendige Spurenelement Eisen

Eisen ist ein essentielles Spurenelement, was bedeutet, dass es lebensnotwendig ist und über die Nahrung aufgenommen werden muss, da es nicht vom Körper selbst hergestellt werden kann. Eisenhaltige Lebensmittel sind dadurch in einer ausgewogenen Ernährung unverzichtbar. Dabei gibt es Unterschiede in der Eisenaufnahme – je nachdem, ob es sich um pflanzliches Eisen oder tierisches Eisen handelt. Auch hat Vitamin C (Ascorbinsäure) einen förderlichen Einfluss auf die Eisenaufnahme (siehe auch Ernährung).1,2

 

  1. Hastka J et al. Eisenmangel und Eisenmangelanämie. Onkopedia Leitlinien. Stand: Juli 2022. https://www.onkopedia.com/de/onkopedia/guidelines/eisenmangel-und-eisenmangelanaemie/@@guideline/html/index.html, zuletzt aufgerufen in 01/2023.
  2. Nielsen P. Diagnostik und Therapie von Eisenmangel mit und ohne Anämie. 2. Auflage. Bremen: UNI-MED Verlag AG; 2016.
  3. Hahn A, Ströhle A, Wolters M. Ernährung: Physiologische Grundlagen, Prävention, Therapie. 3. Auflage. Stuttgart: Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft; 2016.
  4. Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE). Referenzwerte: Eisen. https://www.dge.de/wissenschaft/referenzwerte/eisen/?L=0, zuletzt aufgerufen in 01/2023.
  5. Röhrig G. Die Therapie des Eisenmangels. MMW – Fortschritte der Medizin. 2019; 161 (Suppl. 1): 55-61.