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Wer hat noch erhöhten Eisenbedarf?

Wer kann noch von Eisenmangel betroffen sein?

Ausdauersportler können von einem Eisenmangel betroffen sein, denn sie haben einen erhöhten Eisenbedarf. Aber auch ein vermehrter Eisenverlust durch Sport, Blutspenden oder bestimmten Erkrankungen stellt ein Risiko dar.1 Wer besonders gut auf seine Ernährung und auf erste Anzeichen eines Eisenmangels achten sollte, erfahren Sie hier.

Sportler brauchen mehr Eisen

Eisenmangel wird bei Sportlern relativ häufig diagnostiziert. Vor allem Ausdauersportler gehören zu den Personengruppen mit einem erhöhten Eisenmangelrisiko. Denn bei intensiver sportlicher Betätigung benötigt der Körper mehr Sauerstoff und Energie und damit auch mehr Eisen. Es wird mehr von dem eisenhaltigen roten Blutfarbstoff Hämoglobin produziert, welcher für die Bildung der roten Blutkörperchen (Erythrozyten) und des Muskeleiweißes Myoglobin notwendig ist. Ist also die Eisenversorgung für den Bedarf unzureichend (siehe auch Funktion von Eisen), können die Muskeln weniger Leistung erbringen.1,2

Durch intensiven Sport kann Eisen auch verloren gehen

Eisenverluste über Schweiß sind eher gering. Jedoch kann es vereinzelt bei Profi- und Ausdauersportlern zu mikroskopisch kleinen Blutungen im Magen-Darm-Trakt und damit zusätzlich zu Eisenverlusten kommen.1,2

Eisenzufuhr und Ernährung

Viele Sportler halten für ihr Training strikte Ernährungsprogramme ein, die oft reich an Kohlenhydraten, aber nicht unbedingt eisenreich sind. Bei Profi- und Ausdauersportlern gilt es daher besonders, auf eine ausgewogene, Vitamin C- und eisenreiche Ernährung zu achten. Zusätzlich sollten die Eisenwerte in regelmäßigen Abständen anhand eines Blutbildes (Hb-Wert, Ferritin, Transferrin-Sättigung) vom Arzt untersucht werden (siehe auch Ernährung bei Eisenmangel  und Diagnose).1

Sportler_Eisenbedarf

Blutspender

Blutspenden rettet Leben und ist für den Spender selbst ausgesprochen risikoarm. Jedoch gehen beim Spenden ungefähr 500 ml Blut, das entspricht etwa 250 mg Eisen, verloren. Dauerblutspender spenden bis zu 3000 ml (Männer) und 2000 ml (Frauen) jährlich. Hier ist der Eisenverlust weitaus höher und durch eisenreiche Nahrung kaum auszugleichen.3 Zur Erinnerung: Frauen in der Menstruationsphase benötigen pro Tag 15 mg und Männer ab 19 Jahren 10 mg Eisen.2 Ein Blutspender, der beispielsweise zweimal pro Jahr 500 ml Blut spendet, hat einen um 1,4 mg erhöhten täglichen Eisenbedarf. Bei Frauen liegt dann der tägliche Eisenbedarf bei insgesamt 16,4 mg und bei Männern bei 11,4 mg. Personen, die 2000 ml im Jahr spenden, müssen ihre tägliche Eisenzufuhr gleich um 2,8 mg zusätzlich erhöhen.1 Bislang ist noch keine prophylaktische Eisengabe in den Richtlinien bei Blutspenden verankert. Gerade deshalb sollten Blutspender regelmäßig ihren Eisenstatus überprüfen lassen und bei nachgewiesenem Eisenmangel mit oralen Eisenpräparaten therapiert werden (siehe auch Eisenmangel Therapiemöglichkeiten).1

Blutspender_Eisenbedarf

Menschen mit bestimmten Erkrankungen

Eisenmangel und Eisenmangelanämie treten häufig auch als Folge oder begleitend zu Erkrankungen auf. Nicht selten decken erst die Symptome des Eisenmangels eine bislang nicht entdeckte, zugrunde liegende Krankheit auf. Bei einem Eisenmangel ohne offensichtlichen Risikofaktor muss deshalb ein Eisenverlust durch innere oder chronische Blutungen ausgeschlossen werden. In Studien mit Männern und Frauen nach der Menopause, die eine Eisenmangelanämie (Blutarmut) aufwiesen, wurde in 25-95 % der Fälle eine Blutung im Magen-Darm-Trakt als Ursache für den Eisenmangel festgestellt. Geschwüre des Magen-Darm-Trakts, der Speiseröhre sowie chronische Erkrankungen des Darms oder Tumore können nämlich zu Blutverlust und damit zu Eisenverlust führen. Ebenso können Blutverdünner oder die übermäßige bzw. langfristige Einnahme von bestimmten Schmerzmitteln Blutungen im Magen-Darm-Bereich verursachen.1,3


Erkrankungen, bei denen Eisenmangel als Symptom auftreten kann1

Blutungen im Magen-Darm-Trakt, z. B. aufgrund von:

  • Entzündung der Magenschleimhaut (Gastritis)
  • Entzündung der Speiseröhre (Ösophagitis)
  • Magengeschwür
  • Magenkrebs
  • Ausstülpungen der Darmwand (Divertikel)
  • Darmkrebs
  • chronisch-entzündlicher Darmerkrankung (Colitis ulcerosa)
  • Blutgefäßmissbildungen im Magen-Darm-Trakt (intestinale Angiodysplasien)

 

Ist die Ursache des Eisenmangels gefunden, so steht die Therapie der Grunderkrankung immer an erster Stelle. Eine begleitende Behandlung des Symptoms "Eisenmangel" kann darüber hinaus in manchen Fällen sinnvoll und notwendig sein.3

Eisenreiche Ernährung allein reicht bei leeren Eisenspeichern meist nicht aus

Grundsätzlich sollten alle Personen mit erhöhtem Eisenbedarf auf ihre Eisenzufuhr achten und bei auftretenden Symptomen frühzeitig zum Arzt gehen.1 Denn wenn die Eisenspeicher erschöpft sind, also ein Eisenmangel vorliegt, reicht eine eisenreiche Ernährung oftmals nicht mehr aus. In dem Fall müssen in der Regel spezielle Eisenpräparate mittel- bis langfristig eingenommen werden.3 Hier finden Sie mehr zum Thema Diagnostik und Therapiemöglichkeiten bei Eisenmangel.

 

  1. Nielsen P. Diagnostik und Therapie von Eisenmangel mit und ohne Anämie. 2. Auflage. Bremen: UNI-MED Verlag AG; 2016.
  2. Hahn A, Ströhle A, Wolters M. Ernährung: Physiologische Grundlagen, Prävention, Therapie. 3. Auflage. Stuttgart: Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft; 2016.
  3. Hastka J et al. Eisenmangel und Eisenmangelanämie. Onkopedia Leitlinien. Stand: Juli 2022. https://www.onkopedia.com/de/onkopedia/guidelines/eisenmangel-und-eisenmangelanaemie/@@guideline/html/index.html, zuletzt aufgerufen in 01/2023.