Depressionen und Ängstlichkeit

Wir reagieren oft gereizt, wenn Dinge im Lebensalltag nicht nach unseren Vorstellungen laufen. Für dieses Verhalten kann durchaus ein Eisenmangel die Ursache sein. In erster Linie läuft dann die Sauerstoff- und Energie-Versorgung unseres ganzen Körpers unrund und das insbesondere auch im Gehirn. Die typischen Eisenmangel-Symptome, wie Müdigkeit und Abgeschlagenheit oder Vergesslichkeit und Konzentrationsschwäche, können auch auf unsere Stimmung drücken.

Der Zusammenhang zwischen Eisenmangel und seinem direkten Einfluss auf den psychischen Bereich (z.B. Depression) wird derzeit in vielen wissenschaftlichen Studien untersucht und ein Zusammenhang wird in diesen Studien auf molekularer Ebene folgendermaßen erklärt:

Eisen ist für die Bildung von Myelin notwendig, das die Nervenzellen elektronisch isoliert und ihnen ein physisches und physiologisches Gerüst gibt. Ferner ist es an der Bildung von Nervenbotenstoffen, wie dem Dopamin, beteiligt. Das Dopamin ist der Hauptbote des Belohnungssystems und für Lustgefühle, Antriebssteigerung und Motivation zuständig. Auch das Serotonin, das besser als „Glückshormon“ in Bananen und Schokolade bekannt ist, wird unter Mithilfe von Eisen gebildet. Steht Eisen hier nicht zur Verfügung, hat das unmittelbaren Einfluss auf unser Denkvermögen und unser Verhalten.

Gibt es eine Eisenmangel-Depression?

Wird die Bildung von Botenstoffen, die sonst für gute Stimmung sorgen, beeinträchtigt, kann sich eine Art Depression mit folgenden Ausdrucksfacetten der klassischen Erkrankung zeigen:13

  • depressive Verstimmung
  • psychische Labilität
  • Sentimentalität („nah am Wasser gebaut“)
  • dünnes Nervenkostüm
  • schwache Nerven
  • Unlust
  • Motivationsarmut
  • fehlende Lebensperspektive etc.
Depressionen und Ängstlichkeit

Im Jahr 2006 gab es erste Hinweise dafür, dass ein Eisenmangel - auch schon Jahre vor dem Auftreten einer Eisenmangel-Anämie - zu diesen Depressionen führen kann. Als zweites wurde festgestellt, dass vor allem menstruierende Frauen mit niedrigen Eisenspeichern und depressiven Symptomen von einer entsprechenden Eisenmangel-Therapie profitieren können. Folgeuntersuchungen sind hier wünschenswert, insbesondere bei Frauen im Menstruationsalter, da13

  • doppelt so viele Frauen wie Männer klinisch depressiv sind,
  • dieser Unterschied meist erst in der Pubertät beginnt und
  • bei verheirateten Frauen im Alter von 25-46 mit Kindern immer stärker wird.

Eisenmangel – (mit) ein Grund für die Schwangerschaftsdepression

Zum Zeitpunkt des größten Eisenmangel-Risikos im Lebenszyklus einer Frau – unmittelbar nach der Entbindung – erleiden viele junge Mütter eine Wochenbettdepression, nicht selten (mit)bedingt durch Eisenmangel. So zeigen Studien: Eine Eisenmangelanämie bei Wöchnerinnen geht einher mit beeinträchtigtem Denk- und Erinnerungsvermögen, Stress und Depression. Die Folgen können auch das Baby betreffen, da das Stillen und die Mutter-Kind-Beziehung so beeinträchtigt werden können.

Oftmals bahnt sich ein Eisenmangel schon vor oder während der Schwangerschaft an, spätestens dann, wenn hohe Blutverluste bei der Geburt hinzukommen und/oder weiterhin mehr Eisen für das Stillen gebraucht wird. Eine konsequente Eisenmangel-Prophylaxe bzw. -Therapie ist in „in diesen Umständen“ wichtig für die Gesundheit und Psyche der Mutter sowie für eine gesunde Entwicklung des Babys.

  1. www.coaching-for-health.net, Zugriff: 10.01.2014