
Vergesslichkeit und Konzentrationsschwäche
Unkonzentriert oder vergesslich?
- Eisen ist wichtig für die Hirnreifung und die mentale Fitness! -
Eisen ist nicht nur für den Körper im Allgemeinen, sondern insbesondere auch für das Gehirn, bzw. die Gehirnreifung sehr wichtig. Kurzum: Unser Gehirn braucht Eisen, um sich entsprechend den Möglichkeiten optimal zu entwickeln und später um geistig fit zu bleiben.
Eisen stellt unserem Kopf den nötigen Sauerstoff und die Energie zum Wachsen, Leben und Arbeiten bereit. Wird dem Gehirn zu wenig Eisen zugeführt, zeigen sich typische Symptome von Eisenmangel: neben einer allgemeinen Müdigkeit und Abgeschlagenheit kann es auch zu geistigen Leistungseinbußen wie Vergesslichkeit und Konzentrationsschwäche kommen. Selbst Depressionen können auftreten.
Nicht umsonst kommt Eisen in den sogenannten „Gliazellen“ bestimmter Hirnregionen vor. Diese Hirnzellart unterscheidet sich strukturell und funktionell von den Nervenzellen. Sie stützen, isolieren und versorgen die Nervenzellen und tragen somit auch zur Speicherung, Verarbeitung und Weiterleitung von Informationen bei. Das Eisen wird hier als Bestandteil von Enzymen vor allem für folgende „zentralnervöse“ Abläufe gebraucht:1
- im Rahmen der Zell-zu-Zell-Kommunikation für die stetige Bildung von Nerven-Botenstoffen wie Dopamin oder Serotonin (auch bekannt als „Glückshormon“).
- im Rahmen der Hirnreifung für die elektronische Isolierung und Versorgung der Nervenbahnen.

Eisenmangel im Gehirn
Zu wenig Eisen kann durchaus die Ursache für viele mentale Störungen sein. Die Forschung auf diesem Gebiet ist aktuell sehr intensiv, dabei sind manche Erkenntnisse noch nicht endgültig gesichert. Wissenschaftliche Übereinkunft herrscht aber bei folgenden Zusammenhängen zwischen Eisenmangel und folgenden Eisenmangel-Symptomen:1
- Störung der geistigen und psychosozialen Entwicklung im Wachstum
- Konzentrationsschwäche und ADHS
- Vergesslichkeit: schlechtere Lern- und Merkfähigkeit
- Depressionen in der Stillzeit
- Restless-Legs-Syndrom und Schlafstörungen
Störung der geistigen und psychosozialen Entwicklung im Wachstum
Schon im Mutterleib, im Baby- und Kleinkindalter und auch für Jugendliche ist Eisen besonders wichtig. Dies gilt vor allem in starken Wachstumsphasen, wenn der Eisenbedarf des Körpers sprunghaft ansteigt. Das passiert zu allererst am Ende der Schwangerschaft - wenn das Blutvolumen des Kindes gebildet wird -, dann im starken Wachstumsschub bis zum Alter von zwei Jahren und zuletzt in der Pubertät.1
Fehlt in diesen Phasen das Eisen, kann das erhebliche Auswirkungen auf die geistige und soziale Entwicklung des Kindes haben. Das Wahrnehmen, Denken und Erkennen - die gesamte Intelligenzentwicklung - kann dann eingeschränkt sein. Dies führt später möglicherweise zu Verhaltensstörungen oder auch zu schlechteren schulischen Leistungen.1
So untersuchten amerikanische Wissenschaftler bei 5.396 Schulkindern zwischen sechs und 16 Jahren die Fähigkeiten in Mathematik, Lesen und verbalem Ausdruck. Das Ergebnis: Die Kinder mit einem normalen Eisenstatus schnitten in allen Tests deutlich besser ab als die Kinder mit einem Eisenmangel. Kinder, die bereits eine Eisenmangel-Anämie entwickelt hatten, waren am schwächsten. Dabei waren pubertierende Mädchen zwischen 12 und 16 Jahren am häufigsten von einem Mangel betroffen und zeigten doppelt so häufig unterdurchschnittliche Leistungen.
Konzentrationsschwäche und ADHS
Sind Kinder zappelig und unkonzentriert, fällt oft das Stichwort ADHS. Was ausgesprochen kompliziert Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Syndrom heißt, umfasst vor allem die Kinder, die herkömmlicherweise auch „Zappelphillip“ oder „Träumsuse“ bezeichnet werden. Neben anderen Ursachen gilt Eisenmangel als ein Faktor, der diese Krankheit begünstigen kann. Denn Eisen ist nicht nur für die Reifung des Gehirns bei Kindern sehr wichtig, sondern spielt auch bei der Bildung des Botenstoffs Dopamin eine entscheidende Rolle. ADHS wiederum wird durch einen Mangel an Dopamin ausgelöst.
Vergesslichkeit: schlechtere Lern- und Merkfähigkeit
In den USA wurden in einer Studie 149 Frauen zwischen 18 und 35 Jahren nach ihrem Eisenstatus in drei Gruppen eingeteilt:
- „kein Eisenmangel“,
- „leichter Eisenmangel“ und
- „Eisenmangel-Anämie“ (Blutarmut).
Die Frauen unterzogen sich mehreren standardisierten Tests, die Aufmerksamkeit, Gedächtnisleistung und Lernfähigkeit überprüfen sollten. Das Ergebnis: Die Teilnehmerinnen mit guten Eisenwerten schnitten am besten ab, die Testpersonen mit einer Eisenmangel-Anämie hatten die schlechtesten Ergebnisse. Bereits ein leichter Eisenmangel wirkte sich negativ auf die Testleistungen aus. Eine 16-wöchige Eisentherapie normalisierte den Eisenstatus der Frauen, die zuvor einen Mangel hatten. Sie zeigten dann vergleichbare Leistungen wie die Frauen ohne Eisenmangel.

Depressionen in der Stillzeit
Auch die bekannte Wochenbettdepression zu Beginn der Stillzeit wird mit Eisenmangel in Verbindung gebracht. Studien belegen, dass ein starker Eisenmangel bei Wöchnerinnen z.B. die Denkfähigkeit beeinträchtigen kann. Es kann ferner zu Antriebslosigkeit, zu Stress aber auch zu Depressionen kommen, die sich belastend auf die Mutter-Kind-Beziehung auswirken. Insbesondere dann, wenn dadurch der natürliche Stillprozess nachhaltig gestört wird.
Weitere Informationen finden Sie unter „Depressionen und Ängstlichkeit“.
Restless-Legs-Syndrom und Schlafstörungen
Eisen ist an der Bildung von Nervenbotenstoffen beteiligt. Störungen in dem sog. Neurotransmitterhaushalt – insbesondere für Dopamin – werden nicht nur mit oben genannter ADHS-Symptomatik, sondern auch mit Bewegungs- und Schlafstörungen in Zusammenhang gebracht.
Weitere Informationen hierzu finden Sie unter „Restless-Legs-Syndrom (RLS) und Schlafstörungen“.