
Erhöhter Eisenverlust
Falls die Eisenverluste höher sind als im Normalfall, kann dies sowohl natürliche, als auch krankheitsbedingte Ursachen haben. Mit jedem Milliliter Blut verlieren wir etwa 0,5 mg Eisen. Deshalb können schon stärkere Regelblutungen - vor allem bei jungen Mädchen - das Risiko für einen Eisenmangel erheblich erhöhen. Das gleiche gilt für1
- häufiges Nasenbluten,
- regelmäßiges Blutspenden,
- offene Wunden und
- innere Blutungen (z.B. bei Operationen, schweren Entzündungen der Speiseröhre, Magen- und Dünndarmschleimhaut).
Zu starke Regelblutung (Hypermenorrhoe)
Wenn die Blutverluste während der Regel über den normalen Rahmen hinausgehen (>80 ml pro Monatsblutung) kann der damit einhergehende Eisenverlust über die Nahrung allein kaum noch ausgeglichen werden. Wichtig zu wissen ist hierbei, dass rund 30 Prozent der Frauen über starke Blutungen klagen, letztendlich sich aber nur 5 Prozent deswegen in ärztliche Behandlung begeben. So ist es nicht verwunderlich, dass die Menstruation bei Frauen im gebärfähigen Alter als häufigste Ursache der Eisenmangel-Anämie gilt.1
Hinzu kommt auch, dass Frauen oftmals die Stärke ihrer Blutung unterschätzen. Zur besseren Einschätzung steht deshalb online unser einfacher Menstruations-Test zur Verfügung.
Auf Basis des Verbrauchs an Hygieneprodukten (Tampons, Binden) zeigt er auf, inwieweit Ihre Regelblutung für Sie ein Risikofaktor für Eisenmangel sein kann: www.mens-test.de.
Lesen Sie mehr zum Thema: Leben mit Eisenmangel und Menstruation
Regelmäßiges Blutspenden
Mit einer Blutspende werden dem Körper ca. 250 mg Eisen entzogen. Bei Dauerblutspendern, die jährlich die maximal zulässige Blutmenge - 3.000 ml bei Männern und 2.000 ml bei Frauen - spenden, entsteht ein erhöhter Eisenbedarf von täglich 5,1 mg bei Männern und von 4,7 mg bis 5,7 mg bei Frauen.
Eine gesunde Mischkost in Deutschland enthält etwa 6-20 mg Eisen pro Tag. Normalerweise kann der Körper daraus 10 Prozent - also 0,6 bis 2 mg - verwerten. Auch wenn bei niedrigen Eisenspeichern die Eisenaufnahme hochreguliert wird, so kann die tägliche Nahrung den Eisenverlust kaum ausgleichen. Deshalb gilt die Empfehlung, dass Dauerblutspender orales Eisen in Form von Medikamenten substituieren sollten. Dies gilt insbesondere für Risikogruppen, z.B. für blutspendende Frauen, die ohnehin schon aufgrund der Menstruation Probleme mit ihrer Eisenversorgung haben können.1
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Versteckte, innere Blutungen
Absinkende Eisenspeicher bei erwachsenen Männern, Frauen die kaum oder keine Menstruation haben und generell bei älteren Menschen - ohne dass andere offensichtliche Risikofaktoren für einen Eisenmangel vorliegen - sollten medizinisch abgeklärt werden. Sie können ein Warnsignal für innere Blutungen oder andere Grunderkrankungen sein.

Insbesondere bei älteren Patienten treten solche Blutungen häufiger auf, z.B. weil1
- Speiseröhre, Magen oder Darm Geschwüre aufweisen,
- entzündliche Darmerkrankungen vorliegen,
- die Äderchen im Darm krankhaft verändert sind (z.B. bei Hämorrhoiden),
- Organe verlagert oder
- Tumore entstanden sind.
Dabei sind in den entwickelten Ländern Blutungen im Magenbereich in 80-90 Prozent der Fälle die Ursache des Eisenmangels, Darmblutungen in etwa 10-20 Prozent der Fälle. Andere Ursachen können innere Blutungen infolge einer Therapie mit blutverdünnenden Medikamenten, wie zum Beispiel mit Acetylsalicylsäure gegen Rheumaschmerzen sein.
Umfangreiche Blutverluste – ob akut durch Operationen und andere offensichtliche Verletzungen oder durch stetige, kleine Blutungen – ziehen zwangsläufig einen Eisenmangel nach sich. Nicht selten ist dieser dann das erste diagnostische Zeichen, das auf die bis dahin unentdeckte Krankheit hinweist. Deshalb ist die Ursachenklärung vor bzw. während einer Eisentherapie ausgesprochen wichtig. Denn die Heilung der zugrunde liegenden Erkrankung kann auch das Eisenproblem lösen.
Solange die Ursache nicht erkannt und behoben ist, sollte der diagnostizierte Eisenmangel durch eine Eisentherapie ausgeglichen werden. Schwere akute Blutverluste können sogar Bluttransfusionen erforderlich machen.1
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